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Geschichte
der KPD in Hameln
Carl
Hölscher
Otto
Tölle Albert
Sohr Kommunisten
im Zuchthaus Hameln
Der
RFB
Geschichte
der DKP Gruppe Hameln
Aktuelles
Neue
Hamelner Volksstimme
|
Die Hamelner Arbeiterbewegung war von Beginn der
Industrialisierung an mit dem örtlichen Strafvollzug konfrontiert.
Durch Gebet und Arbeit sollten die in die Stadt strömenden
Arbeitskräfte, die sich nicht an Vorschriften und Gesetze hielten, in
die herrschende Ordnung eingepaßt werden.

Der Eingang zum Zuchthaus
heute. Im Gebäude des ehem. Zuchthauses ist heute ein Hotel.
Schon im 19. Jahrhundert, aber auch während der Weimarer Republik
hatten politisch aktive Arbeiter immer wieder Bekanntschaft mit dem
Hamelner Gefängniswesen machen müssen.
Im März 1932 berichtete ein kommunister Arbeiter auf einer
Veranstaltung der Roten Hilfe Deutschlands, der
Gefangenenhilfsorganisation der KPD, in Springe über die Zustände im
Hamelner Stockhof. Er sei in eine nasse, schwammige Kellerzelle
gesperrt worden und nur wer sich den Anstaltsgeistlichen anpasse, könne
mit besseren Haftbedingungen rechnen. Am 24.12.1932, berichtete die DWZ
über die Amnestierung von 65 Gefangenen, von denen 60 aus politischen
Gründen inhaftiert gewesen waren. Die Verhaftungswelle nach der
Ernennung Hitlers zum Reichskanzler stellte jedoch alles in den
Schatten, was die Mitglieder der Arbeiterorganisationen bereits aus der
Weimarer Republik gewohnt waren. Massenverhaftungen von Kommunisten und
Sozialdemokraten stellten die Vollstreckungsbehörden vor große
Probleme. Gerichtsgefängnis und Strafanstalt waren schnell überfüllt.
Viele wurden bald wieder entlassen, sie sollten nur eingeschüchtert
werden. Andere schickte man in die Konzentrationslager, wieder andere
saßen ihre Strafen in Hameln und anderen Gefängnisorten ab. Hunderte
von politischen Gefangenen, Sozialdemokraten und Kommunisten aus allen
Regionen, viele aus Hannover und dem Ruhrgebiet waren im Hamelner
Strafgefängnis inhaftiert, das ab Oktober 1935 zum Zuchthaus wurde,
wobei die Gitter verstärkt und die Mauern erhöht wurden.
Im September 1936 meldete der Generalstaatsanwalt Celle beispielsweise
die Zahl von 400 politischen Gefangenen für das Hamelner Zuchthaus an
den Reichsinnenminister, von denen 110 in Einzelhaft saßen. Bis
Kriegsende sollte die Zahl der Inhaftierten noch ansteigen. Über die
Zustände im örtlichen Gefängnis bzw. Zuchthaus können wir uns heute
dank ausführlicher Berichte von Emil Carlebach und Rudi Goguel, dem
Komponisten des antifaschistischen Liedes "Die Moorsoldaten" ein recht
genaues Bild machen. Emil Carlebach war 1934 wegen antifaschistischer
Arbeit für die KPD in Frankfurt zu einer dreijährigen Haftstrafe
verurteilt worden. Aus den drei Jahren sollten jedoch 11 Jahre werden.
Carlebach kam nach der Verbüßung der Strafe zunächst ins
Konzentrationslager Dachau und dann nach Buchenwald, wo die Häftlinge
sich 1945 selbst befreiten. Vom Mai 1934 bis Anfang 1935 verbrachte er
im Hamelner Strafgefängnis. Rudi Goguel war ebenfalls im
kommunistischen Widerstand tätig, allerdings in Düsseldorf und 1935 zu
10 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Er war in den Zuchthäusern
Lüttringhausen und Hameln sowie in den Konzentrationslagern
Sachsenhausen und Neuengamme inhaftiert. Die längste Zeit seiner Haft
verbrachte er 1937 bis 1944 im Zuchthaus Hameln.
Goguel berichtet: "Der Stockhof ist ein winkliger weitverzweigter Bau.
Er gliedert sich in zwei Teile. Der eine, das sind große Schlaf- und
Arbeitssäle, Werkstätten und Betriebe, mit langen Fluchten, winzig
kleinen Schlafkojen. Der andere, das ist der Zellenflügel. Ein Extrabau
mit 90 Einzelzellen in drei Stockwerken." Emil Carlebach und Rudi
Goguel kamen als Wiederholungstäter in Einzelhaft. Carlebach: "An der
Tür meiner Zelle hing ein vorgedrucktes kleines Plakat mit
salbungsvollen Worten, daß ich durch eigene Schuld hier eingeliefert
worden sei und durch Besserungen meine Freiheit vorzubereiten hätte.
Jedes Wort dieses Sermons stand in schreiendem Widerspruch zu dem
tatsächlichen Leben im Gefängnis. Kadavergehorsam, Kriecherei,
Heuchelei - das war es, was die Wachtmeister erwarteten, verlangten und
gegebenenfalls zu erzwingen versuchten. Welche Straftat ein Häftling
begangen hatte, war völlig uninteressant. Wichtiger war, daß er sich
bedingungslos gehorsam jeder Anweisung unterwarf, daß er Waschschüssel
und Klosettdeckel ebenso wie den Fußboden blitzblank putzte. Das war
entscheidend." Die Ernährung so Carlebach weiter, sei unzureichend
gewesen. "Ich hungerte so sehr, daß ich zeitweise frühmorgens, bevor
das Stück Brot kam, mich am Tisch festhalten mußte, um aufrecht stehen
zu können. Zu alledem die strenge Isolierung."
Auch unter diesen Bedingungen versuchten die Häftlinge Widerstand zu
organisieren: Man tauschte Informationen und Nachrichten von draußen
aus, ließ geschwächten Häftlingen zusätzliches Essen zukommen und
bereitete Fluchtpläne vor. Als Rudi Goguel im Mai 1937 in Hameln
eingeliefert wurde, stellte er fest, daß die Mehrzahl der Gefangenen zu
dieser Zeit Sozialdemokraten waren, darunter viele Mitglieder der
Sozialistischen Front aus Hannover. Bisher war er es gewohnt gewesen,
vor allem inhaftierte Kommunisten zu treffen. Mit Schrecken erinnert
sich Goguel an eine Gruppe eingelieferter Juden: "Hautüberzogene
Skelette und Jammergestalten, die mich und jeden Eingeborenen um Brot
und Essen anbettelten. - Aus Celle war ein Transport mit zirka 50 Juden
eingetroffen. Wohlgemerkt nicht aus dem KZ, sondern aus dem preußischen
Zuchthaus Celle. Viele mit schlecht vernarbten Striemen auf Arsch und
Rücken, der älteste fast 70 Jahre, der jüngste 19 Jahre alt."
Politische Häftlinge setzten sich für einen Essenszuschlag für diese
Gefangenen ein und wurden dabei von einigen Aufsichtsbeamten
unterstützt. Die Essenszulage wurde schließlich bewilligt.
Die Kriegsereignisse veränderten auch das Leben im Zuchthaus, das
Personal wechselte häufiger und die Zusammensetzung der Gefangenen
veränderte sich. Kurz vor Kriegsende mußten im Hamelner Zuchthaus auch
immer wieder Transporte aus evakuierten Gefängnissen und
Gefangenenlagern aufgenommen werden. Jetzt fehlte es an allem, die
hygienischen Verhältnisse waren katastrophal. Manche Gefangene waren
diesen Lebensumständen nicht gewachsen und starben noch kurz vor dem
Ende des "tausendjährigen Reiches" der Nazis. Beinahe wäre es in Hameln
- wie in anderen Orten auch - zu einer größeren Katastrophe gekommen.
Der kommissarische Kreisleiter von Hameln gab vermutlich auf Anweisung
des Gauleiters für Südhannover-Braunschweig, Lauterbacher, Anweisung
die über 1000 Hamelner Häftlinge umzubringen, falls sie nicht mehr
rechtzeitig vor dem Eintreffen der alliierten Truppen abtransportiert
werden könnten. Politische Gegner sollten vernichtet werden, die
Naziführung wollte revolutionäre Verhältnisse wie 1918 mit allem
Mitteln verhindern. Zwar wurden die Gefangenen noch evakuiert, der
Mordbefehl jedoch nicht mehr ausgeführt. Systematisch hatten die Nazis
Ängste vor "den Zuchthäuslern" geschürt, Ängste, die noch nach dem
Kriege lebendig waren. 1950 schrieb die Neue Presse: "Das Zuchthaus
wird evakuiert. Eine Kolonne von mehreren tausend Zuchthäuslern zieht
durch die Kaiserstraße zum Bahnhof. Sie nehmen eine drohende Haltung
ein und werden mit Mühe und Not mit Maschinenpistolen
zusammengehalten." Mitleid mit den Gefangenen, die zu diesem Zeitpunkt
damit rechnen mußten, alle umgebracht zu werden, scheint auch im
Nachkriegsdeutschland weitgehend unbekannt gewesen zu sein.
Das ehemalige Zuchthaus am Münsterwall
aus dem Wegweiser für eine Stadtbegehung zu Stätten faschistischen
Terrors in Hameln
Durchgangsstation für das Konzentrationslager Moringen.
Im Frühjahr 1933 wurden Antifaschisten aus Hameln und Umgebung in
"Schutzhaft" genommen. Sie kamen zunächst in das Zuchthaus am
Münsterwall 2, dann in das Konzentrationslager der Provinz Hannover,
nach Moringen ( Kr. Northeim ). Nach einer Anweisung des
Regierungspräsidenten in Hannover vom 13. Mai 1933 sind 103 "
Schutzhäftlinge" , unter ihnen 41 aus dem Bereich Hameln, " umgehend in
das KZ Moringen, Werkhaus, zu überführen."
Die meisten Sozialdemokraten von ihnen waren wegen illegaler
Tätigkeiten in Hannover und Umgebung zu Zuchthausstrafen zwischen zwei
und zehn Jahren verurteilt worden, unter ihnen Karl Adolphs, Fritz
Nause, Walter Spengemann aus Hannover und Gustav Hope aus Hildesheim.
Die politischen Häftlinge waren überwiegend in Isolierhaft in den 90
Einzellen des dreistöckigen " Zellenbaues". Ein anderer Teil des
Zuchthauses bestand aus großen Schlaf und Arbeitssälen und
verschiedenen Werkstätten.
Später wurden einige Strafgefangene aus dem EmslandLagern in das
Zuchthaus Hameln eingeliefert, ein Transport jüdischer Häftlinge aus
dem Zuchthaus Celle, Antifaschisten aus den von der Wehrmacht
überfallenen Ländern, unter ihnen sogenannte "NNHäftlinge", und gegen
Kriegsende Häftlinge aus verschiedenen Zuchthäusern und Lagern, die vor
den allierten Truppen "evakuiert" wurden.
Rüstungsproduktion
Die Häftlinge des "Zellenbaues" klebten in ihren Zellen Tüten für die
Papierverarbeitungswerke Ernst C. Behrens, Alfeld (Kr.Hildesheim),die
auch über einen Lagerraum im Zuchthaus Hameln verfügten. Die
Papierverarbeitungswerke Friedrich Serong, Höxter (NRW) , beschäftigten
Häftlinge in einem großen Tütenklebesaal, der "Abteilung II". Andere
Häftlinge arbeiteten in der Zuchthausschneiderei, im Holzhof und in der
Pantoffelmacherei, der "Abteilung IV". In steigendem Maße wurden
Häftlinge in der Landwirtschaft eingesetzt sie brachten pro Mann und
Tag 3 Mark Gewinn für das Zuchthaus und in Kommandos von 15 - 2o Mann
zu Erntearbeiten auf die Dörfer geschickt, unter anderem nach Tündern,
außerhalb zum Gut Hastenbeck, zur Zuckerfabrik Oldendorf(Gde.
Salzhemmendorf) , zum Steinbruch oder auch zu
Gleisbauarbeiten. Während des Krieges wurden Häftlingskommandos in der
Rüstungsproduktion eingesetzt, bei der Eisengießerei Concordia, bei der
Waggonfabrik Kaminsky und bei der Firma Mertens, die zunächst Teppiche,
später dann Flugzeugteile herstellte. Schließlich wurde im Zuchthaus
selbst eine Geschoßkorbflechter eingerichtet, der "Betrieb V"
Durchbrechen der Isolation
Für die Häftlinge in den Einzelzellen war es lebensnotwendig, die
Isolation zu durchbrechen. Karl Adolphs,
Fritz Nause, Walter
Spengemann, Gustav Hoppe,
Rudi Goguel und andere traten mittels in
Tüten versteckten Kassibern in Gedankenaustausch. " Und so debattierten
wir Woche, Monat um Monat. Die Probleme der politischen Ökonomie,
moderner Währungsfragen, die Probleme von Strategie und Taktik werden
bewältigt. Der Stockhof in Hameln kann mit einer gewissen Berechtigung
den Ruf für sich in Anspruch nehmen, die erste marxistische Fakultät
des Dritten Reiches beherbergt zu haben. Ein wichtiger Schritt gegen
die Isolation war erreicht, als Walter Spengemann
die Verwaltung der Zuchthausbibliothek übernehmen konnte. " Für den
politischen Gefangenen ist die Bücherei wichtiger als Essen und
Trinken..
Walter meistert seine Aufgaben geradezu genial."Bald haben wir einen
Überblick über den Bestand. Interessante politische Werke machen die
Runde."
Später konnten die Häftlinge der außerhalb des Zuchthauses eingesetzten
Arbeitskommandos Informationen über die aktuelle politische und
militärische Lage gewinnen.
Als während des Krieges das Arbeitspensum ständig erhöht wurde und nur
bei " voller Leistung" die Essensration nicht gekürzt wurde, bot die
Solidarität der Häftlinge untereinander einen gewissen Schutz gegen
Unterernährung und totale Erschöpfung.
Jüdische Häftlinge
Rudi Goguel erinnert sich, daß aus dem
Zuchthaus Celle ein Transport von etwa 50 jüdischen Häftlingen im
Zuchthaus Hameln eintraf," hautüberzogene Skelette und Jammergestalten,
die mich und jeden Eingeborenen um Brot und Essen anbetteln... Viele
mit schlecht vernarbten Striemen auf Arsch und Rücken, der älteste fast
70 Jahre, der jüngste 19 Jahre alt. Der Transport kommt geschlossen auf
meinen Saal. Sie erhalten den Davidstern auf ihre Uniform und ein
kleines Getto in der Abteilung eingerichtet Tische, an denen sie
abgesondert sitzen und arbeiten "Durch die Solidarität der Häftlinge
und auch die humanitäre Haltung einiger Beamter gelang es, ihnen
zusätzliche Lebensmittel zu verschaffen.

Ausländische Häflinge
Als erste Ausländer kamen etwa 60 Tschechen im Zuchthaus Hameln an.
"Sie waren Mitglieder verschiedener Widerstandsgruppen in Prag, Brünn
und anderen Orten. Sie gehören politisch allen möglichen Richtungen an
vom Kommunisten links außen bis zu den Sokols und militärischen Kreisen
rechts. Später werden auch sogenannte"NN Häftlinge" aus Belgien und
Frankreich nach Hameln gebracht, der jüngste 16 Jahre alt, der älteste
70."Die Häftlingsbedingungen dieser isolierten Gefangenen sind
erbärmlich.Sie dürfen nicht schreiben oder Post empfangen. Jede
Vergünstigung ist ihnen untersagt. Der Barbier muß sie alle 14 Tage mit
der Haarschneidemaschine rasieren, angeblich wegen Seifenmangels.
Kurzum, alle Schikanen werden auf NN losgelassen. Walter ist ihr
Vorarbeiter. Bald hat er persönliche Verbindungen angeknüpft mit
einigen NNFührern. Wir starten eine Kampagne für eine menschenwürdige
Behandlung dieser politischen Gefangenen.
Die letzten Monate
Rudi Goguel wurde im September 1944 in das
Konzentrationslager Sachsenhausen verlegt. Über die letzten Wochen
seines Aufenthaltes im Zuchthaus Hameln schrieb er :"Das Chaos bricht
über uns herein. Mit dem Vorrücken der Allierten in Ost und West
schmilzt der deutsche "Lebensraum" von Woche zu Woche zusammen.
Gefängnisse und Lager werden evakuiert und ins Landesinnere verbracht.
Hameln ist eine Art Umschlaghafen. Transporte aus dem Rheinland rollen
an.
Sie bringen eine Flut von Flöhen und Läusen mit, die sich in Windeseile
über das ganze Haus ergießen. Platz ist nicht mehr da.
Es fehlt an allem. Von Ordnung und Menschlichkeit ist nun keine Rede
mehr. Die Dinge wachsen uns über den Kopf: Die letzten Monate in Hameln
werden schrecklich sein."
Es war geplant, in den letzten Tagen vor der Befreiung etwa 1000
Häftlinge zu vergiften oder zu erschießen. Bisher gibt es keine
wissenschaftliche Arbeit über das Zuchthaus Hameln und kein
Gedenkzeichen für die Häftlinge.
Photo:Albert Sohr ,
Kommunist und
Widerstandskämpfer
Verhaftet 1933
Politische Gefangene aus dem Kreis
Hameln-Pyrmont
KPD - Mitglied Albert Sohr, wurde im März
1933 einige Wochen inhaftiert.
" Der Keller (Im Zuchthaus) war vollkommen voll. Die politischen
Gefangenen waren alle im Keller untergebracht. Der Keller war so voll,
daß sie die Zellen am Tage offen machten mußten, damit die sich
überhaupt etwas bewegen konnten auf dem Flur... Es dürften so an die
100 bis 150 gewesen sein.... Unter den Bekannten, die damlas dort
eingesessen waren, waren u.a. von der Glashütte Osterwald die
Gebrüder Ladkow, 4 Brüder. Da waren 4
Brüder Kramer von Osterwald ....die
gesamte Ortsgruppe der KPD (Glashütte Osterwald) war dort verhaftet
worden. Aus Salzhemmendorf ein Genosse, den man beschuldigt hatte, in
Wallensen einen Bauernhof angesteckt zu haben, der also schon vorher
wegen Brandstiftung eingeliefert worden war und verurteilt wirden ist
Georg Riem hieß er . Später stellte sich
dann heraus, daß der Hofbesitzer in Wallensen selbst sein eigenes
Grundstück angesteckt hatte, aber gesagt hatte, die Kommunisten sind`s
gewesen.
Georg Riem mußte man aus dem Gefängnis entlassen was hat man dann
gemacht? Man hat ihn ins Konzentrationslager gesteckt, aus dem er
selbst erst 1941 oder 1942 herausgekommen ist und dann zum
Strafbataillon 999 geschickt worden ist....
... Die gesamte Nazi- Belegschaft von Bergen-Belsen, darunter die
Lagerführerin Grese, sind alle hier in Hameln, nachdem sie verurteilt
worden sind, hingerichtet worden.... Die Gelegenheit des engen
Zusammenseins im Keller ist dazu benutzt worden, um gemeinsam zu
überlegen: was ist in der Vergangenheit falsch gemacht worden , was
müssen wir in Zukunft tun, um so etwas zu verhindern? Und da kam uns
schon der Gedanke, daß die Kommunisten und Sozialdemokraten beide einen
falschen Weg gegangen sind, indem sie sich gegenseitig bekämpft haben
und nicht den großen Gegner, den Nazismus, erkannt hatten. Und daß das
in Zukunft nicht mehr sein dürfte."
1980 wurde das Zuchthaus bis auf wenige Bauteile aus dem frühen
19.Jahrhundert abgerissen; auf dem Gelände wird eine Mehrzweckhalle
gebaut.
Kommunisten im Hamelner Zuchthaus:
Otto Beisswenger
Jakob Bulle
Emil Carlebach
Erwin Cohn
Karl Ebeling
Georg Fröba
Rudi Goguel
Johannes Hauptreif
Heinrich Heeb
Konrad Hellwig
Wilhelm Hens
Wilhelm Henze
Andre Hoevel
Bruno Kermer
Walter Krämer
Georg Kroll
Paul Lück
Heinrich Merle
Johann Neidhardt
Paul Pertgen
Justus Pfeffermann
Jakob Raabe
Johann Schellheimer
Wilhelm Waldeck
Karl Ziegner
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